Bregenz-Bomber Lukas Brückler: Aus Profiholz geschnitzt!

14. February 2024 in 2. Liga

Erst nach 7 Jahren und 190 Toren schaffte Lukas Brückler den Sprung zum Profi. Dabei weiß sein Sportdirektor in Bregenz: „Er hat eine Gabe.“

190 Tore in 220 Spielen. Das ist die unglaubliche Bilanz von Lukas Brückler in seinen 7 Jahren in der ersten und zweiten Mannschaft des SC Golling. Im Amateurfußball freilich! Doch mit 28 Toren vorletzte Saison in der Salzburger Liga und 22 letzte Saison in der Regionalliga, schaffte der 23-Jährige vergangenen Sommer doch noch den Sprung in den Profifußball zu Schwarz Weiß Bregenz – und wie! Hier sorgte er im Herbst auch gleich mit 8 Scorerpunkten (6 Treffer, 2 Assists) für Furore. „Dass ich noch Profi werde, hätte ich nie gedacht. Das war eine Überraschung. Aber was gibt es Schöneres als sein Hobby zum Beruf zu machen? Die Chance ist mir vor die Füße gefallen. Ich wollte sie nutzen, damit ich mich nicht später ärgere, dass ich es nicht versucht hab.“

2. Liga statt Holzbau-Job

So zog er mit seiner Freundin nach Hard, nur 7 Minuten von Bregenz entfernt und hängte erstmals für den Fußball seinen Job an den Nagel: „Ich hab‘ nach der Pflichtschule die HTL für Holzbau gemacht, zuerst als Zimmermann und nach dem Zivildienst bei einem Holzhändler gearbeitet. Holz war immer schon meins.“ Für das Holzen sind jetzt eher die Verteidiger zuständig, die ihn stoppen wollen. „Die Robustheit und das Tempo sind der größte Unterschied zu den unteren Ligen“, sagt Lukas, der eigentlich erst durch die Verletzung von Stammstürmer Tamas Herbaly in der ersten Runde in die Stammelf rutschte. Da bewies er aber sofort, aus welchem Holz er geschnitzt ist. „Luki hat seine Chance eiskalt genützt, mit einer Coolness als hätte er schon Champions League gespielt. Interessant war zu beobachten, wie er sich nicht Woche für Woche sondern Tag für Tag entwickelt. Es ist schon interessant zu beobachten, wie ein junger Spieler so einschlägt“ streut ihm Sportdirektor Predrag Zivanovic Rosen. 

„Gegen ihn willst du nicht spielen!“

Und Zovanovic weiß, warum: „Er ist ein ganz bodenständiger Typ, im Training ist er hochprofessionell und gibt immer alles. Und im Spiel ist er - nicht falsch verstehen - eine richtige Grätzn. Gegen ihn willst du nicht spielen. Er schaut vielleicht lieb aus, aber er geht genau dorthin, wo es weh tut. Es waren viele überrascht, wie er Lösungen findet und eiskalt ist. Das kann man nicht lernen. Das ist eine Gabe. Ich wünsche ihm einen langen Weg bei Schwarz Weiß Bregenz, aber in Wahrheit wünsche ich ihm auch einen Weg in die Bundesliga. Weil er ein Top-Kerl ist.“ Ein Top-Kerl, der in Bregenz nur noch bis Sommer Vertrag hat. Den würde Zivanovic gerne noch um ein Jahr verlängern: „Die Bundesliga wäre aktuell noch etwas zu früh. Das Paket mit uns in der 2. Liga wäre für die nächsten eineinhalb Jahre wahrscheinlich das Richtige.“ So weit will sich Brückler selbst noch keine Gedanken machen: „Ich möchte jetzt einmal ein gutes Frühjahr spielen und dann sieht man eh, was kommt.“

 

Fotos: GEPA pictures

Redakteur: Christoph König
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