Auf des Bruders Spuren

1. September 2021 in 2. Liga Bruder Luca grätscht schon durch die Bundesliga. Die erste volle Saison nach der grausigen Verletzung absolviert, will jetzt auch Bruder Matteo Meisl als Jungveilchen seine Wurzeln wuchtig in den fruchtbaren Zweite-Liga-Boden rammen, um dann in höheren Gefilden farbenfrohe Kick-Blüten auszutreiben.

Ein bissl zach“ sei die obligate Vorbereitungszeit schon, schmunzelt Matteo Meisl: „Aber hier wird einfach die Basis für die ganze Saison geschaffen, auch dass man sich nicht gleich verletzt.“ Davon weiß der gebürtige Salzburger ein leidvolles Lied zu singen. Sommer 2019: Im Testspiel der Young Violets gegen die U23-Auswahl von Manchester United bleibt Meisl im Rasen hängen. Folgenschwer. „Es hat gekracht, dann ist mein Bein weggestanden“, sagte er damals bald darauf in einem Interview mit der „Krone“. Die Diagnose: ein Horror. Knöchelbruch, Riss des Syndesmosebandes und Einriss des Innenbandes. Ein fürchterlicher Rückschlag für den ambitionierten Youngster. „Das war schon ziemlich heftig“, erinnert er sich gegenüber dem 2. Liga-Journal: „Da drehte sich die Welt zunächst einmal nicht weiter. Ich war fünf Monate komplett weg.“

Andererseits bog Meisls schiere mentale Stärke seine Gedankengänge hurtig in die Gegenrichtung: „Ich hatte viel Zeit, um noch besser in meinen Körper hineinzuhorchen, Defizite auszumerzen und stärker zu werden. Und dann habe ich mich natürlich riesig auf die Rückkehr ins Mannschaftstraining gefreut.“ Das alles ist – verhältnismäßig – lange her. Meisl hat die erste volle Saison nach der Verletzung hinter sich gebracht. „Wir sind ein bisschen schwer in die Saison gestartet, aber dann sind unsere Leistungen besser geworden und auch die Punkteausbeute hat GEPAsst.“ Ziele für die neue Saison? „Wir haben in der vorletzten Saison mit Platz vier ja schon gezeigt, dass wir uns durchaus nach oben orientieren können.“

Und persönlich? Interessiert ihn im Moment nur peripher, was sich auf Kampfmannschaftsebene am Trainer- und Management-Sektor tut. „Natürlich verfolge ich das. Aber im Moment hat mich das noch nicht so stark zu interessieren. Jetzt will ich einmal meine Position als Stammspieler in der zweiten Mannschaft behaupten und mich dann nach oben orientieren.“ Der Vertrag wurde schon verlängert. „Weil ich mich hier wohl fühle.“ Und weil er früher oder später auf seines Bruders Spuren wandeln will. (fam)

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