„Lukaku“ rockt wieder die Birkenwiese

12. October 2020 in 2. Liga Vor 10 Jahren zündete Lukas Katnik in Dornbirn erstmals den Karriereturbo. Jetzt will er nach einer Seuchensaison neu durchstarten.

Man sieht sich im Leben immer zweimal. 2010/11 kickte Lukas Katnik bereits für den FC Dornbirn. Mit elf Toren in 15 Regionalliga-Partien und fünf im Cup legte er den Grundstein für seine spätere Profikarriere, die ihn zuletzt nach Wattens und zu Austria Lustenau führte. Jetzt mit 31 Jahren ist er zurück auf der Birkenwiese. Und wird dringender gebraucht denn je. Denn mit Fridrikas (Syndesmosebandriss), Mujic (Bänderzerrung) und Mathis (Knöchel) fielen zuletzt alle anderen Stürmer aus. „Dornbirn hat sich seit dem Winter um mich bemüht. Ich fühle hier viel Wertschätzung.“ Die Rückkehr ins Ländle führte den Koblacher nach der tollen Aufstiegssaison mit Wattens und einem zähen ersten Bundes­liga-Herbst (nur 2 Einsätze) zuerst zu Austria Lustenau.

Dort war aber von Anfang an der Wurm drinnen. Das begann schon beim Vertrag. „Es sollte einer mit Option auf ein weiteres Jahr sein, aber das ging bei einem halben Jahr nicht.“ Dann brach sich Katnik gleich in der ersten Frühjahrspartie ausgerechnet gegen seinen jetzigen Arbeitgeber Dornbirn den Arm. „Ich wollte nur den Ball abdecken und Zotteles Knie ist unglücklich auf meine Hand geprallt.“ Der Bruch der Elle verheilte schlecht und die Fehlbelastung führte nach der Corona-Pause zu Schulterproblemen. „Meine Leistungen waren nicht gut, ich habe aber auch nie ohne Schmerzen gespielt.“ Als dann die Vertragsverhandlungen für Katnik nicht nach Wunsch verliefen, entschied er sich für Dornbirn. „Meine Freundin wohnt auch hier, das passt gut.“ Vor allem ist Lukas nun wieder voll fit.

Es ist das erste Mal seit langem, dass der Routinier wieder bei einer Halbprofitruppe spielt. Die Trainingseinheiten spät abends sind neu für ihn. Doch so bleibt etwas Luft, dass „Lukaku“ (so sein Spitzname aus Lustenau-Zeiten) noch an dem einen oder anderen Standbein werkt. So ist er nebenbei an einem Modegeschäft beteiligt – und besitzt zwei Getränkeautomaten. Was der ausspuckt, weiß Lukas. Wo die Tabelle am Ende der Saison

Dornbirn ausspuckt, kann er nur ahnen: „Es wird nicht leicht. Mit einem Formhoch und wenig Verletzten können wir eine gute Rolle spielen.“ Sonst heißt das Ziel Klassenerhalt. Wenn Lukaku sein Visier scharf stellt, sollte das möglich sein.

Von Christoph König

Dieser Artikel ist im offiziellen Journal der 2. Liga erschienen – erhältlich bei allen Klubs der 2. Liga.

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