Neustart bei Null mit neuem Konzept

7. August 2019 in 2. Liga Misere als Chance? Der FC Wacker Innsbruck peilt nach dem großen Cut nicht den Wiederaufstieg an, sondern will Talente ohne Druck entwickeln.

Es ist ein Neustart bei Null, gleich in mehrerer Hinsicht. Der FC Wacker Innsbruck musste nach dem bitteren Bundesliga-Abstieg, der gleichzeitig den Abstieg der zweiten Mannschaft in die Regionalliga bedeutete, die Reset-Taste drücken. Das Budget wurde stark heruntergefahren. Nach sechs Millionen in der Vorsaison sind heuer 4 Millionen angepeilt. Da davon im Juni erst drei gesichert waren, arbeitet Präsident Gerhard Stocker mit seiner Crew fieberhaft an der Aufstockung. Wie professionell der Verein in der HPYBET 2. Liga aufgestellt sein wird, werden die nächsten Wochen und Monate erst zeigen.

Die 14 Mitarbeiter der Geschäftsstelle inklusive Sportdirektor Alfred Hörtnagl wurden mit 30. Juni gekündigt – je nach Budget sollen aber möglichst viele wieder in den Verein eingegliedert werden, zumal sie wegen der Kündigungsfristen ohnehin aktuell noch beim Klub werken. „850.000 Euro stehen für die erste Mannschaft zur Verfügung, das ist absolut okay“, rechnet Vereinssprecher Felix Kozubek vor, der freilich in den fünf Jahren, seit er beim Klub ist, noch keinen derartigen Einschnitt erlebt hat.

Ein Teil der Budgetlücke wird mit dem Verkauf von Supertalent Matthäus Taferner an Dynamo Dresden gestopft. Und: Es konnten die Altlasten damit endgültig getilgt werden. Erstmals seit vielen Jahren steht der Verein ohne Schulden da. Durch den gleichzeitigen Aufstieg der WSG Swarovski Tirol muss man allerdings mit deutlich weniger Sponsorgeldern auskommen. Statt den Kopf in den Sand zu stecken, ist Wacker Innsbruck aber fest entschlossen, aus der Not eine Tugend zu machen. Der Wiederaufstieg ist nicht das Ziel. Dafür positioniert man sich klar als Talente-schmiede und setzt auf den Nachwuchs. Kozubek: „Wir waren letzte Saison nur im Überlebensmodus. Deshalb haben wir den Druck einmal rausgenommen und können jetzt frei aufspielen.“ Eine Misere als Chance für einen Neustart? Man darf gespannt sein, wie sich die Tiroler in der 2. Liga schlagen.

Von Christoph König

Dieser Artikel ist im offiziellen Journal der 2. Liga erschienen – erhältlich bei allen Klubs der 2. Liga.

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