Hopeful Wanderer

21. March 2020 in 2. Liga Christopher Cvetko ist erst 22 Jahre alt. Und hat schon einige Karrierestationen hinter sich. Bei den FC Juniors OÖ ist er angekommen – hat aber noch ein Ziel.

Lange musste er nicht überlegen, damals, als das Angebot kam, sagt Christopher Cvetko heute. Und das obwohl es ein großer Schritt war. Mit 16 Jahren wechselte der Mittelfeldspieler aus der Akademie Kärnten nach England: zu den Bolton Wanderers.

„Der Kontakt ist über eine Spielserie entstanden, in deren Rahmen wir gegen Bolton gespielt haben. Ich wurde mehrmals eingeladen, mir alles anzuschauen und war rasch überzeugt“, erinnert sich Cvetko zurück. Drei Jahre blieb er auf der Insel, durchlief die U18 und die U23 – und stand vor dem Sprung ins Profiteam. „Ich habe oben reingeschnuppert, aber dann ging der Verein in Konkurs.“ Der Grund? „Der Präsident, der gleichzeitig Hauptsponsor war, verstarb. Alle Spieler mit Vertrag mussten entlassen werden.“ Ein tragischer Vorfall, der auch für die Karriere von Cvetko einen Einschnitt bedeutete. Er musste sich entscheiden, ob er das Risiko eingeht und am Ende der österreichischen Transferzeit der Einladung zweier englischer Klubs folgt, bei denen er auf Probe spielen hätte können. Oder gleich zurück in die Heimat wechselt. Er entschied sich für Österreich. Die Wahl des gebürtigen Klagenfurters fiel auf Blau Weiß Linz. Die Stahlstädter waren damals gerade in die zweithöchste Spielklasse aufgestiegen und wollten ihn unbedingt.

Cvetko kam – und musste einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Er riss sich das Kreuzband und spielte in der gesamten Saison genau eine Minute in einem Pflichtspiel. Doch Blau Weiß ließ ihn nicht fallen und in der nächsten Saison wurde er zum Stammspieler. Der FC Juniors OÖ wurde auf ihn aufmerksam und verpflichtete ihn. Bei den Juniors ist er seit Sommer 2018 nicht mehr aus der Startformation wegzudenken. Als Kooperationsspieler des LASK war er auch schon zweimal im Bundesligakader. Und damit kurz vor dem Sprung in jene Liga, die ein anderer Cvetko bestens kennt. Insgesamt 91 Mal lief Christopher Cvetkos Vater Andreas für Austria Klagenfurt, den GAK und Vorwärts Steyr in der höchsten Spielklasse auf. Ohne weitere Rückschläge scheint der Weg von Christopher Cvetko damit eigentlich vorgezeichnet. „Natürlich ist es mein Ziel, den Sprung in die Bundesliga zu schaffen“, sagt er hoffnungsvoll. Einmal mehr, ohne lange zu überlegen.

Von Peter K. Wagner

Dieser Artikel ist im offiziellen Journal der 2. Liga erschienen – erhältlich bei allen Klubs der 2. Liga.

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