The Powerful 8

8. August 2018 in 2. Liga 16 Teams gehen in die erste Saison der neuen 2. Liga. Unter den 8 Liga-Neulingen sind Heimkehrer mit großer Tradition, Fußballwunder und Teams mit einer ordentlichen Portion Talent.

SK Austria Klagenfurt

Mit dem SK Austria Klagenfurt kehrt ein alter Bekannter in die zweite Leistungsstufe zurück. Nach zwei Jahren in der Regionalliga Mitte gelang unter Trainer Franz Polanz der Wiederaufstieg. Präsident Svetits hat einen Zweijahresplan ausgegeben, an dessen Ende der Aufstieg in die Bundesliga stehen soll. Und konnte mit dieser Zielsetzung namhafte Spieler ins schmucke Wörthersee-Stadion locken. Mit den Goalgettern Akyildiz (Altach Amateure) und Hödl (Anif) – zusammen im Vorjahr 63 Tore in der Regionalliga West – wurde ganz vorne nahezu Torgarantie verpflichtet. Mit Kameruns Teamspieler Mounpain (Skopje), dem Uruguayer Moreira (Rentistas) und Rusek (Wiener Neustadt) wurden gestandene Spieler geholt. Dazu kommen aufstrebende Talente wie Greil (Anif), Pichler (Grödig) oder Steinwender (Sturm-Amateure). „Ich bin überzeugt, dass wir mit dieser Mannschaft schon in der kommenden Saison vorne mitspielen können“, zeigt sich Präsident Peter Svetits zuversichtlich.

FC Juniors OÖ

Schon im vergangenen Jahr wurde aus dem FC Pasching der FC Juniors OÖ. Der Verein soll oberösterreichischen Talenten Plattform sein und arbeitet dabei eng mit dem LASK zusammen, dem aktuell einzigen oberösterreichischen Bundesligaklub. Trainer ist heuer bereits in der vierten Saison in Folge Ronald Brunmayr, der sich nach drei Jahren in der Regionalliga Mitte auf neue Gegner und Schauplätze freut. Der ehemalige Bundesligagoalgetter bei Ried, Austria Wien oder GAK begann seine Trainerkarriere in der Linzer Fußballakademie und war zuletzt auch ein Jahr vorübergehend deren Leiter. „Das wäre jetzt zeitlich aber nicht mehr machbar gewesen“, erklärt Brunmayr, der auch bei den Juniors OÖ viel mit ehemaligen Schützlingen der Akademie zu tun hat. „Oberstes Ziel ist es, Talente für die Bundesliga zu entwickelt“, erklärt er, „Und natürlich wollen wir die Klasse halten.“

FC Wacker Innsbruck II

Eine große Herausforderung wird die neue Saison für Wacker Innsbrucks zweite Mannschaft. Als Achter der Westliga aufgestiegen, gilt es wohl erstmal aufzupassen, nicht hinten reinzurutschen. „Natürlich. Aber wir haben gesagt, wir wollen uns stellen. Wir haben mit der 2. Liga eine Top-Plattform für junge Spieler“, weiß Trainer Thomas Grumser. Warum man sich dieser harten Challenge aussetzt? „Für uns ist es eine riesen Chance. Natürlich wissen wir, dass es für manchen jungen Spieler, der in der Regionalliga noch dabei war, schwierig wird. Aber wenn wir von den Spielern verlangen, dass sie mutig agieren, müssen wir auch Verantwortung übernehmen und die Herausforderung annehmen. Sonst wären wir nicht 100 Prozent glaubwürdig.“ Selbstverständlich könne es dabei auch Umfaller geben. „Davor waren wir auch in der Regionalliga nicht gefeit. Aber wir müssen daraus lernen und es im nächsten Spiel besser machen. Wir werden alles daran setzen, konkurrenzfähig zu sein.“ Diese Einstellung wird nötig sein, damit sich eine der jüngsten Truppen der 2. Liga behaupten kann.

SKU Ertl Glas Amstetten

1997 entstand der SKU Ertl Glas Amstetten aus der Fusion des ASK und des SC Union Amstetten. Etwas mehr als 20 Jahre später haben sich die Mostviertler erfolgreich von der 2. Landesliga bis in die 2. Liga hochgearbeitet. Die Zielsetzung hat sich mit dem Aufstieg natürlich verändert: „Liga halten“ statt „Top-Platzierung“ ist nun angesagt. Torjäger Milan Vukovic, der im Vorjahr 23 Mal ins Schwarze traf, konnte gehalten werden. Überhaupt waren die Amstettner im Vorjahr mit 69 Treffern die Torfabrik der Ostliga und mit Marjan Markic von Ebreichsdorf wird die Angriffsachse noch weiter verstärkt. Mit Thomas Hinum holte man den Blau Weiß Linz-Kapitän des Vorjahres nach Niederösterreich – und damit einen erfahrenen Mann, der über 150 Bundesligaspiele in den Beinen hat. Der Zuschauerschnitt in Amstetten lag in der Regionalliga bei etwa 1.000 Zusehern. Und für die Fans soll nichts unversucht bleiben. „Wir wollen unseren treuen Fans was bieten“, sagt Vereinsgründungsmitglied und Pressesprecher Gernot Aichinger.

SV Horn

Der SV Horn lässt die etwas turbulenteren Zeiten hinter sich und hat den Weg zurück zu seinen Wurzeln gefunden. Unter Trainer Carsten Jancker gelang im Vorjahr der Wiederaufstieg in die 2. Liga. Bereits von 2013 bis 2015 und 2016/17 sammelten die Waldviertler Zweitligaerfahrung. Die Mannschaft, die in der Vorsaison den Meistertitel in der Regionalliga Ost fixierte, konnte größtenteils gehalten werden. Dahinter sollen sich vor allem junge Talente aus dem eigenen Nachwuchsleistungszentrum aufdrängen, um die Plattform 2. Liga zu nutzen. „Wir versuchen, die Jungen zu halten, indem wir ihnen schnell die Möglichkeit geben, in die Kampfmannschaft zu kommen“, erklärt Patrik Schuch, der bis diesen Sommer fünf Jahre Nachwuchsleiter der Horner war. „Da müssen sie auch ein wenig geduldig sein. Ein Miroslav Milosevic wird auch in der zweiten Liga einer der besten auf seiner Position sein. Da werden die Jungen nicht so schnell vorbeikommen, aber sie können trotzdem sehr viel von ihm lernen.“

SV Lafnitz

Unweit von Hartberg schickt sich ein weiterer oststeirischer Verein an, Fußball-Österreich zu erobern. Seit dem Einstieg von Hauptsponsor und Obmann Bernhard Loidl im Jahr 2009 professionalisiert sich der SV Licht-Loidl Lafnitz stetig und stieg von der sechsten Leistungsstufe bis in die 2. Liga auf. Für die Premiere in der zweithöchsten Spielklasse ist man mit einigen bundesligaerprobten Kickern wie Nikola Zivotic, Martin Rodler, Mario Kröpfl, Michael Tieber oder David Schloffer gerüstet. Auch in die Infrastruktur wird investiert. Die Fußballarena Lafnitz erhielt nach dem Aufstieg ein größeres Spielfeld und eine L-förmige Tribüne. Auch ein Medienbereich wurde über die ebenfalls neu errichteten Betreuerbänke zugebaut. Was aber noch lange nicht heißt, dass man hier, unweit der burgenländischen Grenze, bald Bundesligafußball sehen will. Das Ziel heißt Klassenerhalt. „Ein Profibetrieb ist bei uns nicht möglich, die 2. Liga ist das Maximum“, sagt Bernhard Loidl.

Vorwärts Steyr

Zwölf Jahre lang war Vorwärts Steyr Teil der höchsten Spielklasse Österreichs. Seit dem Abstieg 1999 und einem Zwangsausgleich kämpfte sich der Traditionsverein von Leistungsstufe acht zurück. Und wurde im Vorjahr mit dem Aufstieg in die 2. Liga belohnt. Dort ist das Ziel der Klassenerhalt. „Unser Vorteil ist sicher, dass wir eine große Euphorie im Verein und im Umfeld des Klubs ausgelöst haben“, weiß Trainer und Sportdirektor Gerald Scheiblehner. Spieler und Fans freuen sich ungemein, dem Profifußball wieder so nahe zu sein. „Wir haben in unserem Kader nur einen Spieler, der schon über Zweitligaerfahrung verfügt. Das kann allerdings auch ein Nachteil sein, weil Erfahrung über eine gesamte Saison gesehen ein entscheidender Faktor werden kann.“ Den Abstieg zu verhindern, wird ein hartes Stück Arbeit. Scheiblehner glaubt aber fest daran. „Ich sehe uns als Außenseiter, aber die Fußball-WM diesen Sommer hat wieder gezeigt, was für Außenseiter alles möglich ist. Es gibt die individuelle Klasse eines Spielers, aber oft ist es das Kollektiv, das über Sieg oder Niederlage entscheidet.“

Young Violets Austria Wien

Mit den Young Violets Austria Wien kehrt die zweite Mannschaft der Wiener Austria mit neuem Namen in die zweithöchste Spielklasse zurück. Schon zwischen 2005 und 2009 waren die Jungveilchen Teil der damaligen Ersten Liga und boten vielen späteren Profis eine Plattform - nicht zuletzt einem gewissen David Alaba. Teammanager Gerhard Kaltenbeck ist überzeugt, dass die Austria-Talente von den stärkeren Gegnern profitieren werden. „Die Burschen werden einfach auf einem anderen Niveau herausgefordert“, sagt Kaltenbeck. „Da werden sich diesmal auch garantiert wieder tolle Kicker entwickeln.“ Davon ist auch Vorstandsvorsitzender Markus Kraetschmer überzeugt: „Ich freue mich, dass wir diesen wichtigen Schritt in die neue 2. Liga geschafft haben. Bei unserer zweiten Mannschaft handelt es sich um keine Amateure mehr. Die jungen Spieler werden als Jungprofis auf die Zukunft vorbereitet – und das bei besten Rahmenbedingungen.“ Die Rahmenbindungen könnten wirklich kaum besser sein, immerhin werden auch die Young Violets in der neuen Generali-Arena am Verteilerkreis ihre Heimspiele bestreiten.

Von Peter K. Wagner

Dieser Artikel ist im offiziellen Journal der 2. Liga erschienen – erhältlich bei allen Klubs der 2. Liga.

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