Eine Mission für den göttlichen Torjäger

10. September 2018 in 2. Liga Strafraum statt Nähgeschäft. Ronivaldos Karriere war fast schon vorbei. Jetzt könnte er mit Torinstinkt und Köpfchen Austria Lustenau zum Aufstieg schießen.

„Ich glaube, wir haben eine große Aufstiegschance“, geht Austria Lustenaus Torjäger Ronivaldo zuversichtlich in die neue 16er-Liga. Er selbst ist einer der größten Hoffnungsträger der Vorarlberger. In den Saisonen 2013 / 14 und 2014 / 15 (für Kapfenberg) und 2017 / 18 (für Lustenau) brachte der Brasilianer in 53 Partien in der zweiten Spielklasse das Runde 31 Mal im Eckigen unter. Ein absoluter Topwert.

Zwischen diesen bärenstarken Auftritten des Stürmers liegen allerdings zwei Seuchenjahre. Statt sich bei der Wiener Austria auch in der Bundesliga beweisen zu können, bedeutete eine extrem langwierige Adduktorenentzündung fast das Aus im Profifußball. „Kein Arzt konnte mir wirklich helfen. Ich dachte, meine Karriere wäre vorbei und wollte schon wieder im Nähgeschäft meiner Familie arbeiten. Ich fuhr nach Brasilien. Wäre ich nicht fit geworden, wäre ich dort geblieben.“ Doch ein befreundeter Physiotherapeut und ein besonderes Erlebnis brachten Besserung: „Ich hatte einen Traum, dass Gott mir sagt, ich sei geheilt.“ Egal, welche Kraft nun tatsächlich im Spiel war. Der tiefgläubige 29-Jährige war wieder fit.

Eine absolut irdische Erklärung gibt es jedenfalls für seine Kopfballstärke. Trotz seiner nur 1,73 Meter ist Ronivaldo mit dem Kopf erstaunlich gefährlich (5 von 12 Toren letzte Saison): „Schon als Kind habe ich besonders viel Kopfbälle trainiert. Ich mag sie.“ Einer der Gründe, warum Austria Lustenau den Vertrag mit seinem Toptorschützen vor kurzem bis 2020 verlängert hat. Besonders freut den Schützling von Coach Gernot Plassnegger, dass neben David Otter und Maximilian Waack mit Rocyan und Juninho zwei weitere Brasilianer bei der grünen Austria angedockt haben: „Mit den vielen Brasilianern hier kann ich mich wie zuhause fühlen.“

Sollte Ronivaldo Bernardo Sales im Ländle sein Visier weiter so scharf gestellt haben, darf man davon ausgehen, dass er sich noch länger wie daheim fühlt.

Von Christoph König

Dieser Artikel ist im offiziellen Journal der 2. Liga erschienen – erhältlich bei allen Klubs der 2. Liga.

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