Zur Navigation springenZur Suche springenZum Hauptinhalt springenZum Footer springen

06. Aug. 2025

FC Hertha Wels

Wels wächst zusammen

Zwei rivalisierende Vereine werden zu einem, die Regionalliga-Meisterschaft folgt – und ein Filmteam hält den Aufstieg in die ADMIRAL 2. Liga fest. Eine Geschichte über die Welser Rückkehr auf die Fußball-Landkarte.

Wels ist mit mehr als 65.000 Einwohnern die achtgrößte Stadt Österreichs – auf professionellen Fußball warteten die Fans dort jedoch jahrzehntelang vergeblich. In den frühen 80ern endete das Bundesliga-Abenteuer von Union Wels nach eineinhalb Jahren im Konkurs, zuletzt war Eintracht Wels 1997/98 eine Saison lang in der 2. Liga. Seit damals gab es aber maximal gehobenen Amateurfußball dort zu sehen. 

Eine Situation, die man in der Bezirkshauptstadt nicht länger hinnehmen wollte. Zum Start der Saison 2023/24 gingen die einstigen Rivalen FC Wels und Hertha Wels zunächst eine Spielgemeinschaft ein – zur Saison 2024/25 folgte schließlich die offizielle Fusion zum FC HOGO Hertha Wels. „Uns war klar, dass wir unsere Kräfte bündeln müssen, um das Maximum aus der Sportstadt Wels herauszuholen“, erzählt Markus Schlacher, der Leiter der Geschäftsstelle.

Wels auf der Leinwand

Die Fusion zahlte sich rasch aus: Gleich in der ersten Saison konnte man unter Trainer Reinhard Furthner, der sein Amt nach Saisonende aus beruflichen Gründen niederlegte, den Titel in der Regionalliga Mitte holen. Somit spielen die Oberösterreicher in der kommenden Saison in der ADMIRAL 2. Liga. Begleitet wurde die Mannschaft in diesem historischen Frühjahr von einem Filmteam. Mehr als 8.000 Gigabyte Filmmaterial entstanden – genug für eine Dokumentation mit dem Titel „Mehr als 90 Minuten“, die Anfang September erscheint. 

„Die Filmcrew hat sehr professionell gearbeitet und sich stets im Hintergrund gehalten“, sagt Sportvorstand Rene Swete. „Das Ergebnis spricht für sich: Beim ersten Trailer war sofort klar, dass hier etwas Besonderes entstanden ist. Rückblickend wird einem erst bewusst, welchen Stellenwert diese Saison hatte.“

Die Mischung macht´s

FC Hertha Wels

Die Erfolgsgeschichte soll nicht nur auf der Kinoleinwand, sondern ab sofort auch auf dem Rasen der ADMIRAL 2. Liga weitergehen. Christian Heinle, der in den letzten zwei Jahren das Nachwuchszentrum der Welser als Akademieleiter aufbaute, folgt nun auf Meistercoach Furthner. Für den ehemaligen Bundesliga-Trainer der SV Ried ist die Zielsetzung klar: „Die Intensität und Athletik in der 2. Liga sind auf einem völlig anderen Niveau als in der Regionalliga. Für uns führt der Weg nur über den Klassenerhalt – alles andere wäre unrealistisch.“ Langfristig wolle man sich aber als feste Größe in der 2. Liga etablieren, so Heinle, der als Grieskirchner in der Nähe von Wels lebt. Bei der Kaderzusammenstellung für die Mission Klassenerhalt setzt man in Wels auf eine gute Mischung. Einerseits verpflichtete man unter anderem mit Roman Steinmann (Union Gurten) und Benjamin Sammer (Junge Wikinger Ried) junge Spieler mit Regionalliga-Erfahrung. Andererseits holte man mit Sebastian Feyrer (Lafnitz) und Manuel Thurnwald (FAC) erfahrene Zweitliga-Spieler. Neben der sportlichen Qualität war für Sportvorstand Swete die persönliche Komponente der Neuzugänge entscheidend: „Es ist wichtig, Spieler zu haben, die auch die unangenehmen Dinge auf dem Platz erledigen wollen. Diese Merkmale zu erkennen, ist wohl das Schwierigste bei einem Transfer. Durch persönliche Gespräche versucht man, diese Dinge zu erkennen und abzuleiten.“ 

So wurde im Sommer also am ersten Welser Profikader seit fast drei Jahrzehnten gefeilt – damit die Stadt künftig in der 2. Liga eine feste Größe wird.

Text: Georg Steinschnack, Fotos: GEPA pictures

Noch mehr Storys und alle Geschichten zu allen Klubs aus der ADMIRAL Bundesliga und ADMIRAL 2. Liga finden Sie im neuen Journal, das ab 01.08. im Handel erscheint.