08. Apr. 2019

Wiener Neustadts Stolz
Der große Umbruch ist erst ein halbes Jahr her. Damals, im Sommer, machte sich der SC Wiener Neustadt noch immer Hoffnungen auf den Aufstieg in die Bundesliga. Erst einen Monat vor Ligastart war schlussendlich klar, dass der Verein auch diese Saison in der HPYBET 2. Liga spielen wird. Das Ständig Neutrale Schiedsgericht wies den Protest der Wiener Neustädter gegen die verlorene Relegation ab. Im Sommer verlor das Team zusätzlich zahlreiche Leistungsträger, im November wechselte Sportdirektor Andreas Schicker zu Sturm Graz. „Uns war von Anfang an klar, dass es heuer schwierig wird“, sagt Trainer Gerhard Fellner heute. „Umso stolzer bin ich jetzt.“
Denn seine Mannschaft liegt mit 23 Punkten auf Platz sechs im oberen Tabellendrittel. Zudem spielt sie als einziges Team der HPYBET 2. Liga noch im ÖFB-Cup mit. Im Viertelfinale trifft die Mannschaft dort auf Red Bull Salzburg – im eigenen Stadion. „Für die Burschen und das gesamte Umfeld ist das super“, sagt Fellner. „Wir haben da eine Euphorie ausgelöst und werden uns mit diesem Spiel belohnen.“ Für den Trainer ist das Spiel eines der Highlights der Rückrunde. Daneben steht die Fortsetzung der positiven Tendenzen aus dem Herbst im Vordergrund. Die Jungprofis sollen sich hier, vor den Toren Wiens, für Größeres empfehlen können. Wie gut das funktionieren kann, bewies zuletzt Fabian Miesenböck. Der Mittelfeldspieler zeigte in der letzten Saison in Wiener Neustadt auf. Im Sommer wechselte er zu Spartak Trnava und schnupperte bereits Europacup-Luft.
Mit den Jungprofis wollen die Wiener Neustädter so bald wie möglich wieder angreifen – und das an anderer Stelle. Seit Dezember ist die Finanzierung unter Dach und Fach, zur Saison 2019/20 soll das neue Stadion im Norden der Stadt bezugsfertig sein. Knapp 4.000 Plätze soll die Arena bieten und außerdem ein Trainingszentrum mit Natur- und Kunstrasenfeldern umfassen. „Damit machen wir einen großen Schritt“, sagt Gerhard Fellner. „Wir wollen oben mitmischen.“
Von Moritz Ablinger
Dieser Artikel ist im offiziellen Journal der 2. Liga erschienen – erhältlich bei allen Klubs der 2. Liga.