21. Aug. 2019

Verein der Nationen
Ghana, Elfenbeinküste, Kroatien, Panama, Deutschland, Bosnien, Frankreich, Südkorea und Costa Rica. Hätte der FC Juniors OÖ noch einen Australier im Team, es wären alle Kontinente, die Fußballprofis kennen, in der Mannschaft vertreten. „Für uns ist wichtig, dass wir junge Talente ausbilden, um ein Sprungbrett für junge Spieler in die Bundesliga sein“, erklärt Klubmanager Fabian Zöpfl.
So viele Nationalitäten unter einem Dach, das birgt Herausforderungen. Es gilt ja immer als Challenge, Spieler in eine bestehende Mannschaft zu integrieren, aber wenn sie aus aller Herren Länder kommen, noch viel mehr. Sprachkurse bietet der Verein natürlich an, aber das alleine reicht nicht. „Wir müssen natürlich darauf achten, dass sich unsere Spieler bei uns wohlfühlen. Gerade, wenn man als junger Fußballer nach Österreich kommt und mit einer anderen Mentalität aufgewachsen ist.“ Und wahrscheinlich ist so ein Schritt nach Europa, den sich so viele junge Fußballer auf der ganzen Welt wünschen, alles andere als einfach. „Man muss sich vorstellen, dass es ein kompletter Neubeginn ist. Oft müssen sie erstmals in ihrem Leben selbstständig sein, ohne ihre Eltern.“
Und das funktioniert gut. Die beiden Mittelamerikaner Andres Andrade aus Panama sowie Andy Reyes aus Costa Rica sind beste Beispiele dafür. Seit vergangenen Sommer sind sie als Kooperationsspieler Teil des FC Juniors OÖ. „Die beiden konnten schnell Fuß fassen und sind auch privat ein Duo, sie wohnen gemeinsam in einer Wohnung“, erklärt Zöpfl. Schon am 2. Spieltag der vorigen Saison standen sie am Feld. 19 Einsätze und drei Tore wurden es bei Stürmer Reyes, 20 Spiele und ein Tor bei Linksverteidiger Andrade.
Aber noch einen Spieler möchte Zöpfl besonders hervorheben. Erst im Winter stieß Olivier N’zi von OS Abobo aus der Elfenbeinküste zum Team. „Er konnte sich trotz Sprachbarriere sofort in die Mannschaft spielen und war ab dem zweiten Spiel Stammspieler“, sagt Zöpfl.
Neun Nationen sind es im Moment, die beim FC Juniors OÖ vereint sind. Man darf gespannt sein, wie viele es noch werden. Denn: „Europa ist das erklärte Ziel sehr vieler Spieler. Wir möchten dafür auch in Zukunft eine gute Plattform bieten und haben uns bereits einen Namen gemacht.“
Von Peter K. Wagner
Dieser Artikel ist im offiziellen Journal der 2. Liga erschienen – erhältlich bei allen Klubs der 2. Liga.