Ronivaldos Schatz

Mit Ronivaldo hat sich der FC Blau Weiss Linz einen Topstürmer geangelt. Er will Tore für den Aufstieg schießen- und Lehrer sein.

Die Karriere war nicht vorgezeichnet. Vor neuneinhalb Jahren, im Jänner 2013, kam ein Stürmer aus dem brasilianischen Unterhaus als Testspieler ins Trainingslager des Kapfenberger SV. „Wir werden sehen, ob er vielleicht interessant ist für uns“, sagte Trainer Klaus Schmidt, der sich nicht sicher war, wie der 23-Jährige mit den Temperaturen des österreichischen Winters zurecht gekommen werde. Fünf Tage nach seiner Ankunft absolvierte der Stürmer sein erstes Testspiel, und traf zwei Mal. Anfang März erzielte er sein erstes Tor in der Liga.
120 weitere sind seither dazugekommen. Aus dem Testspieler wurde einer der Stars der ADMIRAL 2. Liga. Ronivaldo Bernardo Sales hat nicht nur in Kapfenberg, sondern auch bei der Lustenauer Austria und Wacker Innsbruck tiefe Spuren hinterlassen. Nun veredelt der Brasilianer die Offensive des FC-Blau-Weiß Linz. „Die Mannschaft war in den letzten Jahren konstant eine der besten in der Liga“, sagt Ronivaldo. „Ich hoffe, ich kann helfen, sie noch einen Tick besser zu machen.“

Einfache Jobdescription

Für die Konkurrenz ist das eine bedrohliche Aussicht. Nach dem Meistertitel 2021 wurden die Linzer in der abgelaufenen Saison Dritter, schossen dabei aber nicht ganz so viele Tore, wie sie wollten. Der beste Torschütze war mit Matthias Seidl ein Mittelfeldspieler. Mit Fally Mayulu, Fabian Neumayr und Paul Mensah haben in der Vorsaison aber schon einige junge Spieler ihr Potenzial im Sturm aufblitzen lassen.
In den nächsten zwei Jahren möchte der Klub aufsteigen. „Ich will mit meinen Toren helfen“, sagt Ronivaldo. „Aber ich möchte die Jungen auch mit meiner Erfahrung untersützen. Alleine in Toren gemessen, ist der Erfahrungsschatz des Brasilianers riesig. 21 Tore schoss er in der letzten Saison, 2019 und 2020 war er Torschützenkönig der Liga. Darüber, ob er an die Leistungen der Vergangenheit in Linz anschließen kann, macht sich der Brasilianer keine allzu großen Gedanken. „Mittelstürmer zu sein, ist relativ einfach. Wenn ich alleine vor dem Goalie stehe, muss der Ball ins Tor.“ Wenn ihm das oft genug gelingt, könnten die Linzer um den Aufstieg ein gewichtiges Wörtchen mitreden.