Raus aus dem Keller

1:1 im Wiener Derby gegen den Erzrivalen aus Wien-Hütteldorf – für die Young Violets endete die Hinrunde in der 2. Liga regelrecht sinnbildlich. „Ich glaube schon, dass das Spiel symbolisch für unsere Herbstsaison war“, sagt Anouar El Moukhantir: „Wir sind teilweise ganz gut vors Tor gekommen, haben dann aber die letzte Konsequenz vermissen lassen. Das hat uns den gesamten Herbst über begleitet.“

Violett überwinterte auf Platz 15. „Punktemäßig war die Hinrunde natürlich unbefriedigend für uns“, sagt El Moukhantir: „Teilweise haben wir aber nicht so schlecht gespielt, wie es am Ende aussieht. Nur hat oft vor dem Tor die nötige Entschlossenheit gefehlt. Deswegen geht letztlich unsere Punkteausbeute auch in Ordnung.“

Kaum Mitte 20, fungiert El Moukhantir längst als Führungsspieler, als Routinier in den Reihen der Jung-Veilchen. Als solcher nimmt er sich mit Blickrichtung frühjährliche Zukunft besonders in die Pflicht. „Ich denke, dass von mir erwartet wird, auf dem Platz auch zu coachen. Natürlich will ich den Jüngeren ein Vorbild sein. Das Ziel fürs Frühjahr ist schließlich klar: ‚So schnell wie möglich von da unten rauskommen!‘“

El Moukhantir kam mit acht Jahren nach Österreich. Ein paar Jährchen hatte er da schon in Darmstadt-Umgebung vereinsmäßig fußballgespielt. Kick-technisch vollends sozialisiert wurde er aber de facto in Österreich. Die Alpenrepublik ist längst seine Heimat. „Zu Deutschland habe ich inzwischen fast gar keinen Draht mehr, erst recht, seit meine Oma gestorben ist.“

In Wien „genießt“ er die Doppelbelastung. El Moukhantir trainiert nämlich auch bei den violetten Profis mit. Kein Problem für die Kämpfernatur! „Ich sehe das als Bestätigung für meine Leistung. Außerdem wird schon darauf geachtet, dass die Trainingsbelastung stimmt.“ Damit’s so schnell wie möglich rausgeht aus dem Keller.

Von Michael Fally

Dieser Artikel ist im offiziellen Journal der 2. Liga erschienen – erhältlich bei allen Klubs der 2. Liga.