Nicht normal

Wir schreiben die Saison 2016/17. Mit 23 Jahren ist Christoph Nicht Kapitän und unumstrittene Nummer eins beim KSV 1919. Über drei Jahre schon ist er fast durchgehend Stammkeeper der Falken, dem gebürtigen Obersteirer steht die weite Fußballwelt offen. Und er will den nächsten Schritt gehen. Doch es kommt anders.

„Es hat mit vielen Vereinen gut ausgeschaut, aber irgendwie ist keine Tür aufgegangen im Wechselkarussell des Sommers 2017“, erinnert er sich zurück. Nicht entscheidet sich für einen mutigen Schritt. Er geht nach Malta. Beim Naxxar Lions FC steht er 19 Mal in der maltesischen Premier League zwischen den Pfosten. „Ich hatte keine Freundin oder Kinder zu diesem Zeitpunkt, also habe ich mich entschieden, mir das anzuschauen. Es war eine sehr wertvolle Erfahrung und für mich persönlich lief es auch richtig gut. Wir sind leider abgestiegen, aber ich wurde als Tormann der Saison nominiert“, erzählt er. Leicht war die Zeit in Malta aber deshalb nicht, weil es alles andere als eine Liga ist, in der man sich in die Auslage spielt. Es ging nach einer Saison wieder zurück nach Österreich – zu SK Austria Klagenfurt.

„Ich war eigentlich als Nummer eins eingeplant und habe im Herbst einige Spiele gemacht, leider habe ich mir dann durch eine Dummheit eine schwere Verletzung zugezogen“, sagt er. Bei einem Hallenturnier zuhause in der Obersteiermark zerfetzte er sich das Knie – Kreuzband, Meniskus und Seitenband waren in Mitleidenschaft gezogen. Es dauerte lange, bis er wieder fit war. Dann kam der Anruf vom GAK. „Der Klagenfurt-Trainer hätte mich eigentlich gerne gehalten, aber wenn ein Verein wie der GAK aus dem Heimatbundesland ruft, dann überlegt man nicht lange.“ Diesen Jänner schloss er sich den Rotjacken an. Seitdem ist er aus dem GAK-Tor nicht mehr wegzudenken. „Es passt alles, der Verein und die Fans sind großartig. Ich habe nicht umsonst vorzeitig meinen Vertrag verlängert“, freut er sich über die Wertschätzung und das Klima bei seinem neuen Arbeitgeber. „Man merkt einfach, dass es ein Traditionsverein ist, der viele Menschen bewegt. Es ist richtig cool, hier zu spielen.“ Klingt ganz danach, als würde Christoph Nicht dem GAK noch sehr lange erhalten bleiben.

Von Peter K. Wagner

Dieser Artikel ist im offiziellen Journal der 2. Liga erschienen – erhältlich bei allen Klubs der 2. Liga.