07. Okt. 2020

"Man nimmt mich wieder wahr"
Er galt als große Zukunftshoffnung bei Bayern München. Nach Jugendstationen beim FC Kärnten und Austria Kärnten schaffte Oliver Markoutz über die AKA Salzburg im Sommer 2011 – im zarten Alter von 16 Jahren – den Sprung an die Säbener Straße. In der U19 der Münchner wusste der 1,80-Meter-Mann zunächst auch zu überzeugen. „Schnell, trickreich und eine solide Technik“, beschrieben ihn die Journalisten.
Auch in der UEFA Youth League kam der Kärntner zum Einsatz. Im Jänner 2014 wurde Markoutz in den Kader der Bayern Amateure in der Regionalliga aufgenommen. Zwei Mal – unter Jupp Heynckes und Pep Guardiola – durfte er mit den Profis sogar mit aufs Trainingslager an den Gardasee. Doch der große Durchbruch gelang ihm nicht und so brach er im Sommer 2014 die Zelte in der Weißwurstmetropole ab. „Ich war damals zu naiv. Ich hätte bei den Amateuren bleiben können, aber ich wollte unbedingt in einer ersten Mannschaft spielen.“
Nachdem ein Engagement in den Niederlanden scheiterte, dauerte es bis zum Frühjahr 2015, als Markoutz beim SKN St. Pölten in der 2. Liga endlich wieder sportlichen Unterschlupf fand. Doch dort fühlte er sich von Anfang an nicht wohl, die Karriere schien in einer Sackgasse stecken zu bleiben. Im Sommer 2016 folgte der Wechsel zum FAC. Eine richtige Entscheidung, denn in Floridsdorf zeigte die Formkurve sukzessive wieder nach oben. „Ich habe in dieser Zeit viel an mir gearbeitet, mental wie körperlich. Seither bin ich viel ruhiger im Kopf.“ Nach drei Saisonen entschloss sich Markoutz im Sommer 2019, in seine Heimat Kärnten zurückzukehren. Bei Austria Klagenfurt schlug der Stürmer sofort ein, am Saisonende standen 17 Tore auf der Habenseite. „Man nimmt mich wieder wahr und es wird wieder mehr über mich geredet“, sagt Markoutz nicht ohne Stolz.
Klar, dass er auch das Interesse mancher Klubs aus der Tipico Bundesliga geweckt hat. Aber Markoutz hielt den Verlockungen stand. „Ich weiß, was ich an der Austria habe.“ Für Trainer Robert Micheu ist es keine Überraschung, dass Markoutz geblieben ist. „Er hat eine starke Saison gespielt und jetzt ist es für ihn wichtig, diese Leistungen zu bestätigen.“ Das kurzfristige Ziel heißt Aufstieg. Damit würde Markoutz auch in die Fußstapfen seines Vaters Ewald treten, der es in den 80er-Jahren mit St. Veit auf acht Bundesliga-Spiele brachte.
Von Franz Hollauf
Dieser Artikel ist im offiziellen Journal der 2. Liga erschienen – erhältlich bei allen Klubs der 2. Liga.