Geregelte bergabe

Es war ein würdiger Abschied. Mit 3:0 gewann der SKU Ertl-Glas Amstetten seine Partie gegen den Kapfenberger SV. Doch das Match war nicht nur der Schlusspunkt der ersten Saison der Niederösterreicher in der zweiten Liga, es war auch das letzte Spiel von Kapitän Mario Holzer. Nach elf Saisonen im Mostviertel beendete der Innenverteidiger seine Karriere. „Es war immer eine Ehre für mich, die Mannschaft aufs Feld zu führen“, sagt er. „Ich habe mich beim Verein von der ersten Minute an wohlgefühlt.“

Die erste Minute ist elf Jahre her. Im Sommer 2008 kam der gebürtige Mostviertler nach Amstetten. In der ersten Saison stieg die Mannschaft in die Landesliga ab, dann aber ging es bergauf, für Holzer und den SKU. 2011 folgte die Rückkehr in die Regionalliga, 2018 der Aufstieg in die zweite Liga. In der Aufstiegssaison wurde Holzer Kapitän und steuerte sechs Tore zum Erfolg der Mannschaft bei – so viele, wie in keiner anderen Spielzeit seiner Karriere. „Wir waren in dieser Zeit eine super Truppe“, sagt der 32-Jährige. „Da sind Freundschaften entstanden, die bis heute bestehen.“

Auch Matthias Wurm verbindet eine lange Geschichte mit dem SKU. Sein Vater managt dort seit vielen Jahren die Kantine, 2011 wechselte er von der Akademie in St. Pölten zum Stammverein zurück. Mittlerweile hat der Mittelfeldspieler 165 Spiele dort bestritten. Jetzt wird er Kapitän. Schon in der letzten Saison war er, wenn Holzer nicht im Kader stand, seine Vertretung. „Das hat mich sehr gefreut“, sagt Wurm. „Ich glaube, ich kann das gut.“ Die wichtigste Aufgabe sei es, Ruhe auszustrahlen und auch in hitzigen Situationen nicht den Kopf zu verlieren, sagt er.

Auch Holzer ist mit der Nachfolgereglung sehr zufrieden. „Wurmi ist der beste Spieler, den wir in meiner Zeit hatten“, sagt er. „Er ist unglaublich wichtig für die Mannschaft.“ Ein einziges Problem sieht der neue Spielführer noch: In den sechs Spielen, in denen er als Kapitän auflief, klappte es nur einmal mit einem Sieg. „Das ist noch stark ausbaufähig. Aber das kriegen wir schon noch hin“, sagt Wurm und lacht.

Von Moritz Ablinger

Dieser Artikel ist im offiziellen Journal der 2. Liga erschienen – erhältlich bei allen Klubs der 2. Liga.