07. Aug. 2019

Gemeinsam am Boden bleiben
Es war Anfang Juni. Gerade hatte man den FC Juniors OÖ zuhause mit 3:1 besiegt, aber es reichte nicht. Zwei Punkte fehlten der SV Ried am Ende der Vorsaison zum Wiederaufstieg in die Bundesliga. Und doch wurden die Spieler von den Fans auf den Rängen gefeiert. „Ja, die Stimmung war sehr positiv“, erinnert sich Thomas Reifeltshammer zurück. „Unser Publikum kann sehr gut einschätzen, ob wir Leidenschaft und Kampfgeist zeigen. Jene Tugenden, die unseren Verein immer ausgezeichnet haben. Und das vergangene Frühjahr, das war wirklich gut.“ Der Herbst weniger. Und das gilt für das Rieder Urgestein ebenso wie auch für seinen Verein.
Denn gerade am Anfang der Spielzeit gehörte der Mann, der heuer in seine zehnte Saison für die SV Ried geht, nicht zur Stammformation. Mit der Rückkehr von Gerald Baumgartner änderte sich das. Reifeltshammer kam zurück in die erste Elf und war als Kapitän wieder wichtige Führungspersönlichkeit eines groß aufspielenden Teams, das mit klaren Siegen aufhorchen ließ. „Ich glaube, man hat gesehen, wie gut uns der Wechsel in der sportlichen Führung getan hat“, sagt Reifeltshammer und meint damit vielmehr als seine eigene Berücksichtigung. Im Frühjahr verloren die Rieder unter dem neuen Coach kein einziges Spiel. „Der neue Trainer hat uns eine Siegermentalität eingeimpft. Wir wollen diese gute Stimmung in die neue Saison mitnehmen – und weitermarschieren.“ Reifeltshammer kommt in diesem Herbst eine besondere Rolle zu. „Ich will vorne weggehen und die Führungsrolle annehmen. Das ist der Vorteil von älteren Spielern: Sie kennen das Gefühl von Rückschlägen“, sagt er. Aber noch etwas sei ein großer Vorteil von ihm: „Ich kenne diesen Verein in- und auswendig und will meine Erfahrungen innerhalb des Teams weitergeben.“
„Wir sind alle sehr zuversichtlich“, sagt Reifeltshammer. „Aber noch viel wichtiger: Wir haben unsere Bodenständigkeit in den vergangenen Monaten zurückgewonnen. Denn ein guter Kader ist lange keine Garantie dafür, dass man aufsteigt.“
Von Peter K. Wagner
Dieser Artikel ist im offiziellen Journal der 2. Liga erschienen – erhältlich bei allen Klubs der 2. Liga.