01. Nov. 2025

SV Stripfing verlor gegen Rapid II 0:4
Beantragung eines Insolvenzverfahrens bei Stripfing möglich - Trainer Sulimani: "Schade, dass das dann so zu Ende geht" - Termin mit Clubführung am Samstag - Kapfenberg besiegte Austria Salzburg
Der SV Stripfing hat existenzielle Sorgen. Das mit 0:4 klar verlorene Heimspiel am Freitagabend gegen Rapid II könnte theoretisch bereits die letzte Zweitliga-Partie des Clubs gewesen sein. Ein Insolvenzverfahren steht im Raum. Der Verein habe die Bundesliga am Freitag darüber informiert, alle zur Verfügung stehenden Optionen zu prüfen. Die Beantragung eines Insolvenzverfahrens sei eine davon, bestätigte die Liga der APA. Der Kapfenberger SV besiegte Austria Salzburg 4:0.
Mit der rechtskräftigen Eröffnung eines Insolvenzverfahrens während der Saison stünde vorzeitig fest, dass Stripfing zu Saisonende ans Tabellenende gereiht wird und damit absteigen muss. Das könnte laut APA-Informationen bereits kommende Woche der Fall sein. Sollte auch der Spielbetrieb eingestellt werden, würden sämtliche bis dahin erzielten Ergebnisse der laufenden Saison rückwirkend annulliert - selbst wenn dies erst vor der letzten Runde passieren sollte. Bei einem Insolvenzverfahren ohne Eigenverwaltung würde ein Masseverwalter über die Fortführung des Spielbetriebes entscheiden. Es könnte aber auch ein Verfahren mit Eigenverwaltung angestrebt werden.
Bei Stripfing-Trainer Emin Sulimani machte sich bereits Resignation breit. "Schade, dass das dann so zu Ende geht, und wir das, was wir hier versucht haben aufzubauen, nicht fortführen können", sagte der frühere Austria-Wien-Profi dem ORF. Das endgültige Aus bestätigte Sulimani nicht. "Aber man hat ein bisschen ein Gefühl, wenn es sich die letzten Wochen so in eine Richtung entwickelt." Am Samstagvormittag (10.00 Uhr) stehe ein Termin mit den Clubverantwortlichen auf dem Programm, bei dem Spieler und Trainer über die Entscheidungen des Vereins informiert werden sollen. Spielergehälter seien laut Routinier Konstantin Kerschbaumer nach wie vor ausständig.
Turbulenzen seit Sommer
Stripfing war 2023 erst nach einer erfolgreichen Klage vor dem Ständigen Neutralen Schiedsgericht in die 2. Liga aufgestiegen. Die Niederösterreicher waren in der vergangenen Saison noch Kooperationsclub der Wiener Austria. Nach der Beendigung des Kooperationsvertrages durch den Bundesligisten gerieten die Weinviertler im Sommer durch die Eröffnung eines Konkursverfahrens gegen Mäzen Erich Kirisits in Turbulenzen.
Seine Ligaheimspiele trägt Stripfing auf dem FAC-Platz aus - so auch jenes gegen Rapid II, in dem man sportlich nur noch sehr wenig zu bieten hatte. Lorenz Szladits (16.), David Berger (24.) und Moulaye Haidara (37.) brachten die jungen Hütteldorfer bereits vor der Pause mit 3:0 in Führung. Im Finish traf auch noch Philipp Moizi (81.). Rapid II zog in der Tabelle an den Stripfingern vorbei, diese liegen als 13. sportlich aber noch über dem "Strich".
Kapfenberg ließ eine Serie von sechs Pflichtspielen ohne Sieg hinter sich und schob sich als Siebenter in die obere Tabellenhälfte. Moritz Berg brachte die Obersteirer mit einem Doppelpack vor der Pause auf die Siegerstraße (15., 36.). Der erste Treffer war zweifelhaft, hatte Austria-Goalie Simon Nesler-Täubl doch im Nachfassen die Hand auf dem Ball, als Berg diesen ins Tor bugsierte. Luca Hassler traf nach Doppelpass mit Berg (59.), Mamadou Lamine Toure nach einem sehenswerten Solo (73.). Tolga Günes gelang in der Nachspielzeit noch der Ehrentreffer für die zehntplatzierten Salzburger (92.).
Text: APA
Foto: GEPA pictures