19. Aug. 2021

Eine Frage der Perspektive
Es war ein Wechsel, der für Aufsehen sorgte. Mitten im Aufstiegsduell mit Wacker Innsbruck wurde bekannt, dass Markus Rusek, seines Zeichens Kapitän und Mentalitätsspieler bei der Klagenfurter Austria, beim GAK einen Zweijahresvertrag mit Option auf ein weiteres Jahr unterschreibt. Wenige Wochen später sitzt der Neo-Rote daher im Trainingszentrum Weinzödl im Norden von Graz und sagt: „Ich bin gut aufgenommen worden, fühle mich wohl und weiß, dass das die richtige Entscheidung war.“
27 Jahre alt ist der gebürtige Wiener, der in den vergangenen drei Spielzeiten unumstrittene Säule im defensiven Mittelfeld der Kärntner war. Dass seine ehemaligen Kollegen nun Bundesliga spielen, während er der 2. Liga erhalten bleibt, stört ihn nicht. „Ich habe alles dafür getan, den Aufstieg zu erreichen und es war eine richtig tolle Sache, weil niemand mehr mit uns gerechnet hat. Ich freue mich für meine ehemaligen Kollegen, dass sie Bundesliga spielen können“, sagt er. Und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: „Und ich will bald nachkommen. Nein, ernsthaft: Es gibt nichts Schöneres, als aufzusteigen, und ich hoffe, dass wir das beim GAK auch einmal schaffen können.“
Dass er nun Rot statt Violett trägt, kennt vor allem zwei Gründe: Sicherheit und Vision. „Der GAK hat sich intensiv um mich bemüht und mir Perspektiven aufgezeigt, die mich überzeugt haben. Auch bin ich zweifacher Familienvater und wollte mit meiner Frau und den Kindern näher an der Familie sein, die in Oberösterreich und Wien zuhause ist.“ Auch die Vertragslaufzeit sprach für den GAK. Klagenfurt hätte ihm nur einen Einjahresvertrag angeboten. „Ich wollte gerade in Coronazeiten auch Sicherheit haben.“
15 Mal spielte Rusek als junger Spieler bei der Admira bereits in der Bundesliga. Unter anderem mit einem Routinier namens Gernot Plassnegger. Beim GAK sind sie wieder vereint. „Ich glaube, Markus hat das Gesamtpaket bei uns gesehen“, sagt sein neuer Trainer. „Wir haben sehr gekämpft um ihn, nicht finanziell, aber wir haben ihm den Weg aufgezeigt, den wir gehen wollen.“ Und Rusek damit überzeugt: „Ich glaube, der Verein passt gut zu mir. Ich bin ein Spieler, der mit viel Herz dabei ist, die Verantwortlichen hier sind es auch und die Fankultur ist großartig. Das mag jeder Sportler.“ (pkw)