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18. Okt. 2020

Der verlorene Sohn ist zurck mit Papa als Boss

Florian Jamnig ist schuld, dass Innsbruck einen Opa als Präsident hat. Denn am 5. August kam seine Tochter Linda auf die Welt – und damit machte er seinen Papa Joachim, der im Juli Gerhard Stocker als Präsident ablöste, zum Großvater. Florian ist wichtig, gleich festzuhalten: „Bei meiner Rückkehr als Spieler hatte mein Vater null Entscheidungskraft. Das war eine Sache zwischen Ali Hörtnagl, dem Trainer und mir. Dass wir jetzt beide beim Klub sind, ist schon eine coole Sache. Aber…“, auch das will Jamnig gesagt haben, „ich werde mir sicher nicht mehr erlauben können als andere, eher weniger.“

Für den 29-jährigen Mieminger ist die Rückkehr eine emotionale. Im FC Wacker- Dress bestritt er zwischen 2014 und 2018 119 Partien in der 2. Liga. Er war Kapitän, machte 24 Tore und fixierte 2018 den Aufstieg mit den Tirolern. Der soll nun wieder gelingen: „Innsbruck ist ein Traditionsverein, gehört in die Bundesliga. Der Abstieg war eine Chance, alles auf eine neue Basis zu stellen – die jungen Spieler haben tolle Leistungen gezeigt. Wie es jetzt aussieht, war der Neustart das Beste, das Innsbruck passieren konnte.“

Jamnig hätte mit der Bundesliga eh noch eine Rechnung offen. LASK und Altach holten ihn zwar als Wunschspieler, zum Zug kam er dort aber selten. Und mit dem FC Wacker hat er erst fünf Minuten in der höchsten Spielklasse gespielt. Als 16-jähriger Debütant. „Eine tolle Sache.“ Dabei setzte es eine 1:6 Schlappe – freilich nicht gegen irgendwen, sondern gegen einen damals bärenstarken SV Mattersburg mit Kühbauer, Fuchs und Co. Der junge Jamnig sah sich auf seiner Seite Cem Atan und Jürgen Patocka gegenüber. Und die Freude über das frühe Debüt währte nur kurz. Zuerst eine Schambeinentzündung, dann ein Augenhöhlenbruch mit Sehstörung. Florians Karriere war kurz vor dem Aus. Erst über FC Union Innsbruck kämpfte er sich wieder zurück zu Wacker – und erlebte dort seinen schönsten Fußballmoment. „Beim 3:0 gegen Horn habe ich das 2:0 direkt vor der Nordtribüne geschossen.“ Der Sieg, der Innsbruck 2015 vor dem Absturz in die Regionalliga bewahrte. Wer weiß, wo der Klub sonst heute wäre.

Von Christoph König

Dieser Artikel ist im offiziellen Journal der 2. Liga erschienen – erhältlich bei allen Klubs der 2. Liga.