25. März 2019

Der nchste Canadi will Vorarlberg erobern
Der Name Canadi hat in Vorarlberg Spuren hinterlassen. Damir Canadi, der gerade in Griechenland bei Atromitos Athen gewaltig für Schlagzeilen sorgt, war als Trainer beim FC Lustenau und vor allem beim SCR Altach höchst erfolgreich. Jetzt will sein Sohn Marcel bei Austria Lustenau voll durchstarten. Dem 21-Jährigen, der schon im Herbst mit zwei Traumtoren auffallen konnte, fehlt es wahrlich nicht am nötigen Talent. Dass ihn sein Weg nicht bereits bis in die Bundesliga geführt hat, liegt an einigen Verletzungen, die ihn immer wieder zurückwarfen. Zum Beispiel in Form einer Knöchelblessur, die sein linkes Schussbein im Herbst 2017 außer Gefecht setzte. Aber schon vorher in der U19 und dann in der zweiten Mannschaft von Borussia Mönchengladbach klebte dem ehemalige Austria Wien-Jugendspieler das Pech am Fußballschuh. Ein Ödem im Knie bedeutete 2014 ein ganzes Jahr Pause. Und 2015 wurde schließlich ein Herzfehler beim Youngster entdeckt. „Ich wurde gleich operiert. Damit war alles wieder in Ordnung.“
In Lustenau scheint Marcel nun endlich richtig im Männerfußball ankommen zu können. Körperlich hat der filigrane, flinke Techniker, der seine Stärken im Eins-gegen-Eins am linken Flügel perfekt ausspielen kann, unter Trainer Gernot Plassnegger noch einmal zugelegt. „Durch den Matchrhythmus fühle ich mich physisch und athletisch noch stärker“, freut sich der Linksfuß. „Schwierige Tore habe ich schon gemacht, jetzt müssen auch die einfachen rein“, lacht er. Der Wechsel zu Austria Lustenau im Sommer 2017 kam überraschend. Ein Transfer zum norwegischen Spitzenklub Molde FK scheiterte in letzter Sekunde und so ging es für Marcel, der schon in der Vorarlberger Akademie kickte, zurück ins Ländle. Und irgendwie auch nachhause, denn Mutter und Schwester des Wieners wohnen in Dornbirn – und Marcel zog einfach wieder bei ihnen ein.
Zum Papa hat Canadi-Junior ein enges Verhältnis. „Er schaut sich jedes Spiel von mir an. Wenn nötig im Internet. Am Platz war er zu mir immer wie ein Trainer. Aber nicht so streng wie vielleicht zu anderen.“ Als Marcel zuletzt ein Video von Damir aus seiner Zeit als Stürmer sah, staunte er nicht schlecht: „Unglaublich wie schnell Papa als Spieler war.“ Auch wenn Marcel etwas introvertierter wirkt als sein Dad, eine Charaktereigenschaft hat er mit seinem Vater gemein: Am Platz ist er ein ausgebufftes Schlitzohr. Ein echter Spitzbua, wie man sowohl in Vorarlberg als auch in Wien so schön sagt.
Von Christoph König
Dieser Artikel ist im offiziellen Journal der 2. Liga erschienen – erhältlich bei allen Klubs der 2. Liga.