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07. Okt. 2020

Der Malteser

Der Einstand hätte nicht besser laufen können. Eine knappe Woche ist Marco Sahanek im Juni 2017 beim Hibernians FC, als der maltesische Verein in der ersten Runde der Champions-League-Qualifikation auf den FCI Tallinn trifft. Sahanek liefert mit seinem linken Fuß zwei Assists, die Hibernians gewinnen 2:0, eine Woche später setzen sie sich auch im Rückspiel durch. In der folgenden Runde kommt es zum Duell mit Red Bull Salzburg, das dem maltesischen Meister keine Chance lässt. Für Sahanek sind die Erfahrungen auf der Insel dennoch prägend.

Ein paar Jahre später gibt Sahanek immer noch viele Assists. Nicht mehr in der UEFA Champions League, sondern in der 2. Liga. Mit seinen zehn Torvorlagen war der offensive Spielmacher in der vergangenen Saison der beste Assistgeber des Floridsdorfer AC. Auf dem Platz soll er aber nicht nur Torgefahr ausstrahlen, sondern auch Ruhe. Gemeinsam mit Abwehrchef Mirnes Becirovic gehört der 30-Jährige zu den Routiniers. Der Altersunterschied zum neuen Trainer Miron Muslic ist geringer als zu so manchem Teamkollegen. „Wir starten mit vielen Neuen“, sagt Sahanek. Die jungen Spieler sollen von seinen Erfahrungen profitieren, das Team wachsen. „Wir werden nicht um den Aufstieg mitspielen, mit dem Abstieg wollen wir aber auch nichts zu tun haben“, sagt Sahanek über die Ziele für die neue Saison.

Die letzte sei unglücklich geendet. Zuerst die wochenlangen Unsicherheiten nach dem Ausbruch der Coronapandemie, dann die Umgestaltung der Liga zur Schutzklasse und schließlich die 0:9-Niederlage gegen die SV Ried am letzten Spieltag. „Wir wollten uns da ganz anders präsentieren“, sagt Sahanek. „Es ist vor allem schade, weil das Ergebnis völlig überdeckt, dass sich die Mannschaft sehr gut entwickelt hat.“

Sahanek war in Ried nicht am Platz, sondern in Malta. Ein Klub hatte ihm ein Angebot gemacht, der FAC gestattete ihm, in Verhandlungen zu treten. „Das Angebot war finanziell attraktiv – und Malta ist so etwas wie meine zweite Heimat geworden“, sagt Sahanek. Trotzdem entschied er sich, in seiner ersten zu bleiben, beim FAC in Wien. „Die Spieler fühlen sich hier wohl, das Umfeld ist super, der Klub so richtig familiär“, sagt Sahanek. Es muss nicht immer die große Insel sein, die Donauinsel ist auch schön.

Von Jakob Rosenberg

Dieser Artikel ist im offiziellen Journal der 2. Liga erschienen – erhältlich bei allen Klubs der 2. Liga.