Zur Navigation springenZur Suche springenZum Hauptinhalt springenZum Footer springen

15. Feb. 2021

Der Blick unter die Spitze des Eisbergs

Denny, schon vor zwei Jahren hieß es, dank Ihnen gäbe es beim TSV Hartberg weniger Verletzungen. Aktuell bestätigen Sie Ihren guten Ruf ein paar Kilometer weiter bei Lafnitz. Wie machen Sie das?

Wir hatten in Lafnitz tatsächlich bisher nur muskuläre Kleinigkeiten. Aber dazu muss ich sagen, dass so etwas nur mit einem Trainerteam wie jenem hier mit Philipp Semlic oder damals bei Hartberg um Markus Schopp möglich ist. Ein Team, das so arbeitet, dass ich in meiner Funktion wenig gegensteuern muss. Ebenso wichtig, wie die Belastungssteuerung und die Prävention, ist jedoch für mich auch der klar erkennbare rote Faden. Ich versuche, mich in den Cheftrainer reinzuversetzen und die Athletik zu adaptieren an die technisch-taktischen Prinzipien und die klare Spielidee, die wir gemeinsam haben.

Sind Sie ein Laptop-Athletiktrainer?

Ich würde sagen, dass es heute einfach nicht mehr anders geht, meine Arbeit findet zu 50 % am PC statt. Big Data ist wichtig für meine Arbeit. Ich bin aber auch jemand, der beim ganzen Fortschritt nie auf die menschliche Komponente vergisst. Ich habe nicht nur Sportwissenschaften, sondern auch das Lehramt Psychologie studiert. Auch habe ich die Mentaltrainerausbildung und coache Einzelsportler. Ich vergleiche es gerne mit dem Eisbergmodell, wonach unter der Spitze des Eisberges noch viele andere Bereiche liegen, die nicht auf den ersten Blick sichtbar sind.

Sie engagieren sich immer wieder sozial – zuletzt mit einer Spendenaktion für die Erdbebenopfer in Kroatien. Warum?

Ich bin so aufgezogen worden, auf das Lebenskonto einzuzahlen, nicht immer nur zu nehmen. Etwas zurückzugeben, zusammenzuhalten und zu helfen, jedoch ohne Erwartung, etwas zurückzubekommen. Ich genieße das Privileg, in Österreich aufgewachsen zu sein und bin jeden Tag dankbar dafür, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte. Daher gebe ich gerne etwas zurück. In Kroatien kommt noch dazu, dass ein Großteil meiner Familie nahe des Epizentrums des Erdbebens zuhause ist. Ich bin den Menschen, die uns unterstützen, sehr dankbar.

Von Peter K. Wagner

Dieser Artikel ist im offiziellen Journal der 2. Liga erschienen – erhältlich bei allen Klubs der 2. Liga.