06. Sept. 2018

Bin nicht zum Bergsteigen und Skifahren hier
Ich bin extrem hungrig, will es unbedingt nochmal wissen“. Andreas Dober hat mit seinem neuen Verein WSG Swarovski Wattens hohe Ziele. „Wir haben gesagt, wir wollen aufsteigen. Ich bin sicher, wir können das schaffen. Ich bin ja nicht zum Bergsteigen und Skifahren hergekommen“, stellt der 32-Jährige klar, wo die Reise nach 30 Runden hingehen soll. Immerhin hat er schon St. Pölten in die oberste Spielklasse geführt und weiß, wie man den Titel in der 2.Liga holt: „Hier darfst du keine Mannschaft unterschätzen. Natürlich braucht es auch etwas Glück. Das Wichtigste ist aber, dass du jedes Mal mit 100 Prozent reingehst und körperlich auf einem Top-Level bist.“ Dafür habe man in der Vorbereitung hart gearbeitet: „Wir geben richtig Gas. Ich selbst fühle mich noch nicht wie 32.“
Dober hätte auch die Option gehabt, bei einer attraktiven Adresse im Ausland nochmal durchzustarten. Die Entscheidung nach Tirol zu gehen, fiel ihm schlussendlich aber leicht: „Ich hatte gute Gespräche mit Manager Stefan Köck und Trainer Thomas Silberberger und gemerkt, sie wollen mich.“ Tatsächlich hat man sich bei Tirols (aktuell) zweiter Kraft bewusst für einen Typen wie Dober entschieden. Es fehlte der braven Mannschaft an Häuptlingen. Dober freut‘s: „Überall wo ich war, war ich dafür bekannt, dass ich auch mal dazwischenhaue. Jede Mannschaft braucht mal einen Weckruf. Es rennen im heutigen Fußball viel zu viele Ministranten rum. Leider sind Spieler wie ich heute nur mehr bei wenigen Klubs gefragt. Das habe ich schon bei einigen Stationen gespürt. Dabei bräuchte es im Fußball wieder mehr Typen wie beispielweise früher Rachimow oder Kühbauer.“
In Wattens unterschrieb der Wiener einen Vertrag für ein Jahr, der sich bei genügend Einsätzen automatisch um ein weiteres Jahr verlängert. Einen Kulturschock habe der Mann aus der Bundeshauptstadt bei seiner Übersiedlung überhaupt nicht erlitten. Im Gegenteil: „Die Tiroler sind alle extrem freundlich. In Wien sind die Leute ja immer ein bisserl grimmig. Meine Freundin Fiona und ich fühlen uns sehr wohl. Wattens ist eine tolle kleine Stadt.“ Klein vielleicht, aber auch oho. Und vielleicht bald in der Tipico Bundesliga? Dober verspricht jedenfalls: „Der Rasen wird brennen!“ Und eines ist jetzt schon klar: Ein Typ wie er kann der neuen 2.Liga nur gut tun.
Von Christoph König
Dieser Artikel ist im offiziellen Journal der 2. Liga erschienen – erhältlich bei allen Klubs der 2. Liga.