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09. Sept. 2021

Amstettens Zaubermaus

Bad Goisern ist ein wunderschönes Örtchen im Salzkammergut. Es ist bekannt für seine Lage inmitten des Toten Gebirges und als Anfangspunkt zahlreicher Wanderungen am Nordufer des Hallstättersees. Schon zu Beginn 19. Jahrhundert war die oberösterreichische Marktgemeinde ein beliebtes Ausflugsziel. Wofür Bad Goisern nicht bekannt ist, ist der Fußballklub.

Dennoch war es der örtliche Verein, bei dem Alin Roman in Österreich Fuß fasste. Der Rumäne hatte in seiner Heimat über 100 Spiele in der zweiten Liga gemacht, einige Partien sogar in der höchsten Leistungsklasse und für das U19-Nationalteam absolviert. Dann aber wollte Roman etwas ändern – und verließ das Land. Ohne Deutsch- oder Englischkenntnisse ging er nach Österreich und kam wegen einem Freund im Winter 2017 bei Bad Goisern unter. „Ich wollte einfach wieder Fußball spielen“, sagt er heute auf Deutsch. „Ehrlich gesagt habe habe ich am Anfang nicht einmal gewusst, in welcher Liga wir spielen.“ Es war die 1. Klasse Süd, die sechste Liga des Landes.

Sein Talent am Ball blieb nicht lange unentdeckt. Nach einem halben Jahr verpflichtete ihn der Regionalligist Union Vöcklamarkt, im Jahr später der ATSV Stadl-Paura. „Unsere Zaubermaus“ nannten sie ihn dort. Romans Karriere nahm ein zweites Mal seinen Lauf – Vorwärts Steyr wurde auf ihn aufmerksam. Die Steyrer holten ihn nach dem Aufstieg in die ADMIRAL 2. Liga. Der Spielmacher wurde zum Leistungsträger. Gleich bei seinem Startelfdebüt machte er zwei Tore, ein weiteres legte er auf. Am Ende der Saison standen fünf Treffer und zwei Assists zu Buche. „Die Mentalität in der Liga ist etwas besonders“, sagt Roman. „Das macht sie so interessant.“

Im Sommer 2020 wechselte der 27-Jährige dann zum SKU Ertl-Glas Amstetten – und wurde mit der Rückennummer Zehn ausgestattet. Er bedankte sich für das Vertrauen auf seine Weise: Mit seinen fünf Toren war er hinter Topscorer David Peham zweitbester Schütze seiner Mannschaft und nicht nur deswegen bleibt er dem Verein für mindestens ein weiteres Jahr erhalten. „Ich verstehe mich mit meinen Teamkollegen sehr gut“, sagt er. „Ich fühle mich richtig wohl in Amstetten.“  (mab)