CSR-Report

Die Verantwortung der Liga bei dem Thema Nachhaltigkeit hört nicht beim Verband auf, sondern umfasst alle Klubs. Deshalb veröffentlicht die Österreichische Fußball-Bundesliga pünktlich zu Saisonende zum zweiten Mal einen gesammelten CSR-Report über die Aktivitäten sämtlicher Klubs der ADMIRAL Bundesliga.

Alles auf Grün

Eine alte Fußballweisheit besagt, dass die Wahrheit auf dem Rasen liege. Und eine der Wahrheiten über den Rasen ist, dass er intensive Pflege braucht. Das kostet vor allem Zeit – und Energie. Der hochbeanspruchte Rasen im Stadion brauche drei Dinge, um den Anforderungen des Profibetriebs standzuhalten, erklärt Lukas Wedl: Licht, Wasser und Wärme. Wedl, Tormann des FK Austria Wien, hat seine Masterarbeit in Immobilienmanagement zum Thema nachhaltige Stadien geschrieben. Wenn das Stadiondach nicht durchlässig für die UV-Strahlen der Sonne sei, müssten zusätzliche Lichtquellen eingesetzt werden, damit der Rasen nicht verkümmere. Entweder seien das Halogenstrahler, die in der kalten Jahreszeit dem Rasen Wärme zuführen, aber mehr Energie verbrauchen, oder energiesparende LEDs, die wiederum in Kombination mit der Rasenheizung verwendet werden.

All diese Varianten benötigen eine Menge Energie, weshalb sich die Fußballvereine laut Wedl eine entscheidende Frage stellen müssen: „Wie schaffe ich es, den Rasen wettkampftauglich zu machen und dabei ökologisch nachhaltig vorzugehen?“

Mit Regenwasser und Ökostrom

Bei Wedls Heimatverein werden etwa die Rasenplätze auf dem Vereinsgelände mit Regenwasser gesprengt, das in Zisternen mit einem Gesamtvolumen von 120.000 Litern gesammelt wird. Der Stadtrivale Rapid wiederum verfügt am Trainingszentrum neben einer Zisterne auch über eine ökologische Rasenheizung und -kühlung, wie Simone Bintinger aus der Abteilung Kommunikation, Medien & PR erklärt. „Und auch im Allianz Stadion arbeiten unsere Greenkeeper an nachhaltigen und umweltschonenden Methoden zur Rasenpflege und -heizung.“

Der SC Austria Lustenau erstellt derzeit ein Energiesparkonzept im Rahmen des Stadionneubaus. Geplant ist laut Pressesprecher Samuel Schwärzler, einen Anschluss an die Fernwärme zu installieren, um darüber unter anderem die Rasenheizung zu betreiben. Der LASK hat sein neues Stadion erst vor wenigen Monaten eingeweiht, dort ist ein nachhaltiges Wasserwirtschaftssystem bereits integriert. Zur Bewässerung des Spielfelds verwendet der Klub Regenwasser. „Damit können wir den Frischwasserbedarf in der Raiffeisen Arena auf ein Minimum reduzieren“, sagt LASK-Pressesprecher Raphael Habringer.

Weniger Diesel, mehr Biodünger

Auch an den anderen Bundesliga-Standorten beschäftigen sich die Vereine mit dem Thema nachhaltige Rasenpflege. So plant der SK Sturm Graz, an seinem Trainingszentrum in Graz-Messendorf die Rasenheizung in Zukunft CO2-neutral zu betreiben, wie Pressesprecher Stefan Haller mitteilt. Beim RZ Pellets WAC ist das bereits der Fall: „Die Rasenheizung auf dem Hauptfeld wird über erneuerbare Energieträger mit Ökostrom betrieben“, sagt Pressesprecher Michael Paier. Außerdem werde der dieselbetriebene Rasenmäher durch den Einsatz eines elektrischen Rasenroboters entlastet. „Generell achten wir darauf, möglichst sparsam und schonend mit natürlichen Ressourcen umzugehen.“ Des Weiteren werde laufend geschaut, ob es neue Technologien gebe, die einen umweltschonenderen Betrieb der Sportanlage ermöglichen, sagt Paier.

Bei der WSG Tirol versucht man ebenfalls, nachhaltig zu handeln. So verwendet der Platzwart auf dem Trainingsgelände in Wattens seit knapp zwei Jahren ausschließlich biologischen Dünger sowie Rasensamen, heißt es auf Nachfrage. Entscheidend ist nämlich nicht nur, was am Platz geschieht, sondern auch, was in ihm steckt.

 

Fotos: Gepa Pictures

Artikel teilen: