Neue, alte Heimat

8. March 2021 in 2. Liga Der FC Blau Weiß Linz zieht um. Er bekommt eine neue Heimstätte an einem Ort, der schon jetzt fest im Herzen der Fans verankert ist.

Es ist bald fünf Jahre her, dass der FC Blau Weiß Linz sein letztes Pflichtspiel im Donaupark bestritten hat. Ein 4:0 über Vorwärts Steyr auf dem Platz unweit des Stadtzentrums in unmittelbarer Nachbarschaft zur Donau am 16. Mai 2016 ist die letzte Erinnerung, die die Fans an die alte Wirkungsstätte haben. Seitdem der Klub in jener Saison in die 2. Liga aufgestiegen war, bestritt er seine Heimspiele auf der Linzer Gugl.

Doch die alte Liebe ist nicht erloschen, die Augen der Blau Weißen beginnen zu leuchten, wenn sie das Wort Donaupark nur hören. Nach der Liquidierung des FC Linz 1997 im Zuge der Fusion mit dem LASK zog der Nachfolgeverein Blau Weiß dort ein und kämpfte sich von der Landesliga zurück auf die nationale Bühne.„Er ist mehr als nur ein Fußballplatz“, sagt Vereinsvorstand Manuel Wellmann. „Der Donaupark war unsere Heimat und eine Festung, die über die Landesgrenzen hinaus bekannt war.“

Doch für die 2. Liga war er zu klein, bot zu wenig Sitzplätze und zu schwaches Flutlicht. Der Verein wich in das städtische Stadion, in dem auch der SK VÖEST und später FC Linz zu seinen Hochzeiten spielte, aus. „Sicher verbinde ich auch damit schöne Erinnerungen“, sagt Wellmann. „Aber das Verhältnis war immer ein ambivalentes.“ Das Stadion war für Blau Weiß zu groß. Über 20.000 Leute haben dort Platz, eine breite Laufbahn trennt die Tribünen vom Spielfeld. Zu den Heimspielen der Blau Weißen kamen, als das noch möglich war, nur in den seltensten Fällen mehr als 2.000 Leute. Für sie war es schwer möglich, in dem riesigen Oval für Stimmung zu sorgen.

Bald wird es weder das riesige Oval noch den alten Donaupark mehr geben. Der LASK baut am Platz des städtischen Stadions sein eigenes und auch Blau Weiß bekommt eine neue Heimstätte – genau dort, wo heute noch der Donaupark steht. Ein modernes Stadion soll es werden mit Platz für 5.000 Leute, das wieder eine Festung werden soll. 2023 will der Verein einziehen. Bis es soweit ist, weicht er auf eine Anlage des Landesverbandes aus. „Die Vorfreude ist riesig“, sagt Vorstand Wellmann. „Der neue Donaupark bedeutet alles für uns.“

Von Moritz Ablinger

Dieser Artikel ist im offiziellen Journal der 2. Liga erschienen – erhältlich bei allen Klubs der 2. Liga.

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