In Amstetten eingelebt

21. March 2020 in 2. Liga Seine gesamte Trainerkarriere verbrachte Jochen Fallmann bis vergangenen März in Sankt Pölten. Dann meldete sich der SKU Ertl Glas Amstetten.

Amstetten ist auf Kurs. Nach der Hinrunde liegen die Mostviertler auf dem neunten Tabellenplatz, seit dem 27. September ist die Mannschaft ungeschlagen, im Cup traf man nach Redaktionsschluss im Viertelfinale auf Red Bull Salzburg. „Das ist eigentlich unser Jahrhundertspiel“, sagte Trainer Jochen Fallmann vor der Partie. Trotzdem sieht er Luft nach oben.

Fallmann ist einer der Väter des Erfolgs – und eigentlich St. Pöltner. In der Landeshauptstadt geboren und aufgewachsen, bestritt er zwischen 2005 und 2015 246 Pflichtspiele für den SKN. Schon während seiner aktiven Laufbahn trainierte er den Nachwuchs, von 2016 bis 2017 dann sogar die Kampfmannschaft der Wölfe. Im März des Vorjahres engagierten ihn dann die Amstettner. „Ich habe mich sehr schnell eingelebt“, sagt Fallmann. „Beim Verein geht es offen und gesellig zu. Das passt zu mir.“ Vom Platz 15 führte er die Mannschaft noch auf Platz 11, Amstetten sicherte sich den Klassenerhalt.

Für heuer ist das Saisonziel ein einstelliger Tabellenplatz, Fallmanns Mannschaft müsste also in der Rückrunde nur die Position halten. Wesentlich leichter würde das gehen, wenn sie ihren Vorsprung öfter über die Zeit bringen würde. Denn die Bilanz weist auch trotz der Serie an Spielen ohne Niederlage Makel auf. In den letzten sieben Partien gingen die Amstettner jedes Mal 1 : 0 in Führung, gewinnen konnten sie trotzdem nur zwei Mal. „Da müssen wir abgeklärter werden“, sagt Fallmann. „In den entscheidenden Momenten passieren uns leider noch zu viele Fehler.“

Als Problem sieht er vor allem die noch immer mangelnde Erfahrung im Profibereich. Nur drei Spieler im Kader haben bereits mehr als eine Saison in der zweiten Liga gespielt, der als Routinier verpflichtete Manuel Seidl kämpfte im Herbst zudem immer wieder mit Verletzungen.

Dass mangelnde Erfahrung nicht immer ein Problem sein muss, zeigte indes Philipp Offenthaler. Der 21-Jährige wechselte im Sommer von den St. Pölten Juniors ins Mostviertel und entwickelte sich dort zur tragenden Stütze im zentralen Mittelfeld. „Es hat mich total beeindruckt, wie schnell er sich eingelebt hat“, sagt Fallmann. „Für mich ist der Philipp einer der Spieler der Hinrunde.“

Von Moritz Ablinger

Dieser Artikel ist im offiziellen Journal der 2. Liga erschienen – erhältlich bei allen Klubs der 2. Liga.

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