"Für uns zählt jeder Punkt"

18. March 2020 in 2. Liga Nach tollem Saisonstart ging es für den SV Horn im Herbst bergab. Anfang November wurde Hans Kleer Trainer. Sein Ziel ist klar: Der Klassenerhalt. Vier Tage vor dem Interview mit Trainer Johann Kleer wechselte Horns Topscorer Ercan Kara zum SK Rapid. Wie er den Abgang kompensieren möchte, erzählt Kleer im Interview.

Herr Kleer, Sie kennen Ercan Kara schon von Ihrer Zeit beim FC Mauerwerk. Wie sehr wird er fehlen?

Für ihn persönlich freut es mich sehr, aber Transfers, die so spät in der Vorbereitung passieren, sind bitter. Aber wir werden das schaffen. Ich hoffe, dass ich am Ende der Saison sagen kann, dass jeder Spieler ersetzbar ist, auch wenn Ercan in unserer Offensive ein Schlüsselspieler war.

Kara war an über 50 Prozent der Horner Tore beteiligt. Geht es ohne ihn?

Es muss. Sicher ist es schwierig, aber die gesamte Mannschaft muss mehr Verantwortung übernehmen. Das Kollektiv kann sehr vieles auffangen. Man muss sich ja nur die SV Guntamatic Ried anschauen. Da gibt es keinen Einzelspieler, der überragt, aber die Mannschaft arbeitet hervorragend zusammen.

Das Problem des SV Horn war ohnehin weniger die Offensive als die vielen Gegentore. Wie kann man das als Trainer ändern?

Wir haben im Herbst 34 Tore bekommen, das ist zu viel. Als ich im November Trainer geworden bin, habe ich auf die defensiven Grundtugenden großen Wert gelegt. Die müssen einfach zu Automatismen werden.

Wie lange dauert das?

Das ist schwer zu sagen, aber es hat schon in den beiden Partien, die ich vor dem Winter noch trainiert habe, besser ausgesehen. Wir haben zwei Gegentore bekommen, eines nach einem Penalty das zweite in der 95. Minute.

Wie gut haben Sie die Mannschaft in der kurzen Zeit schon kennengelernt?

Einige Spieler kenne ich schon von anderen Stationen, das hat es leichter gemacht. Aber das Kennenlernen ist natürlich ein Prozess, der die Vorbereitung mitbestimmt hat. Das hat gut funktioniert.

In der Tabelle liegen sie auf Rang 15. Was ist Ihr Ziel für die Rückrunde?

Für den Moment hat der Klassenerhalt die oberste Priorität.  Wir haben von Anfang an Endspiele, so werden wir auch auftreten. Für uns zählt jetzt jeder Punkt. 

Von Moritz Ablinger

Dieser Artikel ist im offiziellen Journal der 2. Liga erschienen – erhältlich bei allen Klubs der 2. Liga.

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