Am Weg zurück

5. September 2019 in 2. Liga Für den Slowenen Luka Kiric und den Grazer AK 1902 ist der Aufstieg in die HPYBET 2. Liga gleichermaßen eine Rückkehr. Obendrein ist der sympathische Slowene eiskalt. Und zwar nicht nur vorm Tor.

Wenn ein Regionalligist einen Bundesligisten aus dem ÖFB-Cup-Viertelfinale wirft, ist das immer eine Sensation. Luka Kiric sorgte für so eine Sensation. Er besorgte vergangenen Februar den 2 : 1-Siegtreffer beim Heimerfolg seines GAK gegen Austria Wien. Der Jubel in den Reihen der Rotjacken war groß. Kein Wunder, war dieser Triumph auch eine Erinnerung an glorreiche Zeiten in der höchsten Spielklasse. Seit heuer ist der Grazer Stadtklub wieder Teil der Bundesliga. Auch für Kiric ist das eine Rückkehr.

Bereits 2012 hatte der damals 17-Jährige in der ersten slowenischen Liga debütiert und war am Sprung zum Profi. „Aber ich hätte so wenig verdient, dass ich lieber zurück in die dritte Liga gegangen bin und gearbeitet habe“, erzählt der Mittelfeldspieler mit Tor­instinkt. 2014 fragte ihn ein Freund, ob er nicht über den Umweg der österreichischen Unterklasse noch einen Versuch in Sachen Profitum starten will. Er willigte ein. „Ich habe vier Jahre bei Wildon in der fünften und vierten Liga gespielt. Bis ein Anruf von David Preiß kam“, erinnert er sich zurück. Preiß war drei Jahre lang sein Trainer bei Wildon und wechselte 2017 zum GAK. Ein Jahr später holte er seinen alten Schützling an die Mur. „Ich habe mich sehr darüber gefreut, weil ich hier in Graz jedes Spiel vor einer tollen Kulisse mit vielen Fans spiele.“ Aber so ganz ist er noch nicht zurück im Profigeschäft, er arbeitet weiterhin nebenbei. Als Kühllagerlogistiker. Bei minus 20 Grad. Das aufgelegte Wortspiel, dass er ja auch eiskalt vorm Tor sei, ist Kiric bekannt. „Ja, das passt gut“, lacht der Slowene, der sehr gut deutsch spricht.

Sein Arbeitgeber Alfred Tomberger ist Vorstand und Sponsor bei seinem alten Klub in Wildon und gibt ihm genügend Freiraum, um auch in der 2. Liga zu spielen. „Da kann ich mich wirklich glücklich schätzen“, weiß Kiric, der jeden Tag eine Stunde von seiner slowenischen Heimat Ptuj zu Arbeit und Training pendelt.

Und wie ist das mit der Profikarriere? Denkt man daran noch mit 24 Jahren? „Mein Traum wäre es natürlich, einmal mit dem GAK in der Bundesliga zu spielen. Ich glaube, ganz Graz freut sich auch wieder auf ein Derby. Aber in der nächsten Saison ist unser Ziel ganz klar: Wir wollen die Liga halten.“

Von Peter K. Wagner

Dieser Artikel ist im offiziellen Journal der 2. Liga erschienen – erhältlich bei allen Klubs der 2. Liga.

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